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Weeping Sequence: Thrive on Illusion (Review)
Artist: | Weeping Sequence |
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Album: | Thrive on Illusion |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Elusive Frequency Recordings | |
Spieldauer: | 41:58 | |
Erschienen: | 27.11.2024 | |
Website: | [Link] |
Hellenischer Post Rock?
Na dann, Jámas! Aber stopp.
WEEPING SEQUENCE schichten melancholische Streicher, Klaviermusik und manch dezente Rockgitarrennote zu einem dichten Klangkosmos auf, der sowohl Potenzial zur An- als auch zur Entspannung birgt.
Dabei zeigt sich das Triumvirat klassischer Instrumente (Klavier, Cello, Violine) stets im Fluss der eigenen Klänge.
Vor dem geistigen Auge lässt es sich regelrecht in den Kompositionen baden, während ein Stück wie „Pleasures of the Defeated“ mit mittelalterlichem Ton spielt und einiges Potenzial zur emotionalen Zeitreise birgt.
Dass das folgende „Triptych“ mit elektronisch anmutenden Versatzstücken aufwartet, sorgt einerseits für einen gewissen Kontrast, andererseits spinnt das Stück die Emotionen des Vorgängers weiter und gibt sich, dank Klaviermelancholie und Trauerweiden-Gitarren sowohl zerbrechlich als auch auf gewisse Weise mutig.
Denn zeugt es nicht von Größe, sein Innerstes nach außen zu kehren?
Oder ist diese Form der Kunst per se nichts weiter als gesellschaftlich anerkannter und akzeptierter Exhibitionismus?
Solche Fragen wirft zwar nicht nur dieses Album auf, aber „Thrive on Illusion“ bietet, allein aufgrund seines Titels, eine Projektionsfläche für derlei Gedankenspiele.
Schlussendlich findet die Musik im finalen „The Disquieting Muses“ ein beunruhigendes Ende. Denn dunkle Streicher tragen ein unwirkliches, schwer zu greifendes Lachen (zumindest klingt es so) zu den lebhaften, aber doch melancholischen Klängen des Klaviers und der Gitarre über die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit hinweg. Dadurch zuckt der Hörer wie paralysiert auf, nachdem der letzte Ton verklungen ist.
FAZIT: Griechenlands WEEPING SEQUENCE haben mit „Thrive on Illusion“ einen passenden Titel für dieses Album gewählt. Die Musik lullt den Hörer ein, Streicher und Klavier packen den Geist in klangliche Watte, ehe sich nach und nach ein diffuses Unbehagen, das Gefühl von Unsicherheit, breitmacht. Dass darüber hinaus die Zeitqualität unterschiedlicher Epochen ihren Stempel in den Kompositionen hinterlassen hat, versetzt den Hörer in eine Art angespannte Trance, bei der Bilder von Burgzinnen zwischen rauen Berglandschaften vor dem inneren Auge erscheinen. Das wirkt zunächst romantisch, hinterlässt aber auch ein bedrückendes Angstgefühl. Denn was wäre, wenn sich der suggerierte Rückschritt der Gesellschaft bereits in vollem Lauf befindet?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ellipsis
- Under All Silences
- Void A
- Pleasures of the Defeated
- Triptych
- The Disquieting Muses
- Bass - George Emmanuel
- Gitarre - Paul F.
- Keys - Petros Bouras
- Schlagzeug - George Emmanuel
- Sonstige - Paul F. (Samples), Marina Kolovou (Cello),Tina Psalida (Violine), Nikos Prapas (Percussion)
- Thrive on Illusion (2024) - 11/15 Punkten
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